Psychische Erkrankungen und Suizidprävention
Am heutigen Welttag der Suizidprävention (https://www.welttag-suizidpraevention.de/) ist es mir wichtig, über ein Thema zu sprechen, das oft im Schatten bleibt, jedoch eine unmittelbare Relevanz für viele Menschen hat: Psychische Erkrankungen und Suizidprävention. In unserer Gesellschaft gibt es immer noch viele Vorurteile und Tabus in Bezug auf diese Themen. Doch nur durch offene Kommunikation und das Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser Angelegenheiten können Leben gerettet werden.
Eine unsichtbare Last
Die Zahl der Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, wächst stetig. Depressionen, Angststörungen, Bipolare Störung und viele andere Erkrankungen können das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen. Leider werden viele dieser Erkrankungen oft übersehen oder nicht ernst genommen, weil sie „unsichtbar“ sind.
Ein Mensch mit einer gebrochenen Hand wird sofort medizinische Hilfe erhalten. Doch bei psychischen Leiden bleibt die Hilfe oft aus. Die Gründe dafür sind vielfältig: Angst vor Stigmatisierung, Unkenntnis der Symptome oder mangelndes Verständnis der Umwelt.
Suizidprävention beginnt im Alltag
Ein Mensch, der Suizidgedanken hegt, zeigt oft bestimmte Anzeichen, die von der Umwelt wahrgenommen werden können. Es kann sich um verbale Äußerungen handeln, wie „Ich kann nicht mehr“ oder „Alle wären ohne mich besser dran“. Aber auch Verhaltensänderungen, sozialer Rückzug oder ein plötzlicher Frieden nach langer Depression können Hinweise sein.
Wichtig ist es, diese Zeichen ernst zu nehmen und das Gespräch zu suchen. Suizidprävention beginnt mit Zuhören, Verständnis zeigen und Hilfe anbieten. Es ist nicht notwendig, selbst Experte auf diesem Gebiet zu sein. Oft reicht es schon, da zu sein und zu zeigen, dass man sich sorgt.
Hilfsangebote und Anlaufstellen
Für Menschen in akuten Krisen gibt es zahlreiche Anlaufstellen und Hilfsangebote. In Deutschland beispielsweise bietet die Telefonseelsorge unter den Nummern 0800-1110111 und 0800-1110222 rund um die Uhr ein offenes Ohr. Ähnliche Angebote existieren in vielen anderen Ländern.
Aber nicht nur in Krisensituationen sind diese Anlaufstellen wichtig. Auch wenn man sich um Freunde oder Familie sorgt, kann man hier Rat und Unterstützung finden.
Zusammen gegen das Tabu
Der Tag der Suizidprävention soll uns alle daran erinnern, wie wichtig es ist, über psychische Erkrankungen und Suizidprävention zu sprechen. Jeder von uns kann einen Unterschied machen, sei es durch aktive Hilfe oder einfach durch Zuhören. Schenken wir den Menschen um uns herum unsere Aufmerksamkeit und brechen gemeinsam das Tabu.
Denn Erkrankungen der Psyche betreffen uns alle, direkt oder indirekt. Lasst uns zusammenarbeiten, um Leben zu retten und das Bewusstsein für diese wichtigen Themen zu schärfen.